Schlendrian und SakristanDie beiden Markomannen Schlendrian und Sakristan sind Teilnehmer am Wagenrennen "Transcaliga" im Album "Asterix in Italien". Diese Angehörigen eines suebischen Volksstammes der Germanen sind jedoch nicht nur auf den Goldpokal als Sieger des Rennens von Modicia nach Neapolis aus, sondern sabotieren im Auftrag der Römer die anderen Teilnehmer, damit auf jeden Fall Caligarius gewinne.

Sie werden bei einer Straßensperre durch einen vorlauten Legionär verraten, der die Gallier als diejenigen bezeichnet, die den "komischen Trank" hätten, "den die Markomannen gemeldet hätten". Als Asterix und Obelix Schlendrian und Sakristan schließlich kurz vor Rom einholen, verteidigen sich diese, dass sie nur Sklaven von Senator Bifidus seien und sie nur die Drecksarbeit bei der Sabotage der Rennwagen erledigen, weil sie als Südgermanen in der Wagentechnik nicht ganz unbeleckt seien. Sie geben also zu, die Schilder vertauscht, Öl ausgegossen und Radachsen angesägt zu haben und geben anschließend Fersengeld.

In der Luxusausgabe des Abenteuers, in dem Hintergrundinformationen zur Entstehung enthalten sind, schreiben die Autoren, dass die Markomannen eigentlich zwei slawische Sklaven von Bifidus hätten sein sollen, weil es sich dann nach ihrer Freilassung Ex-Slawen gehandelt hätte. Im französischen Original entschied man sich dann jedoch für Dänen, mit einer Endung des Namens wie in "Die große Überfahrt". Im Französischen klängen die dänischen Kimbern (cimbres) ähnlich wie Briefmarken (timbres), die von Bifidus freigemacht also freigelassen werden würden.

Tatsächlich lies sich das Wortspiel in der deutschsprachigen Ausgabe nicht so einfach übertragen, weshalb der Übersetzer Klaus Jöken aus ihnen südgermanische Markomannen machte, das auch sehr gut zum Hirschgeweih auf Ihrem Wagen und einer bekannten süddeutschen Automarke passt. Ein wenig hat der Übersetzer aber trotzdem an den französischen Gedanken mit den Briefmarken erinnert.

Die Herkunft ihrer Namen sind leicht zu enträtseln. Das umgangssprachliche Wort für eine langsame, träge, nachlässige und dadurch ineffektive und fehleranfällige Arbeitsweise, im Zusammenhang, dass sich "der Schlendrian eingeschlichen habe", dürfte vielen bekannt sein. Das Wort Sakristan dagegen ist nicht mehr vielen Menschen geläufig. Dabei handelt es sich um einen Küster, also einen Kirchendiener, der für die Vorbereitung des Kirchenraums und der Sakristei für den Gottesdienst verantwortlich ist. Eine Übersicht über alle namentlich bekannten männlichen Charaktere in der Asterix-Serie erhalten Sie im Themenbereich "Männer" des Asterix-Archivs.