Im Dorf der Sarmaten
Im Dorf der Sarmaten, Asterix und der Greif, Seite 11
Marshmallow und BungalowIm Album "Asterix in Italien" nehmen die beiden aus Sarmatien stammenden Marshmallow und Bungalow am Wagenrennen "Transcaliga" teil. Die Sarmaten, auch Sauromaten genannt, waren ein Zusammenschluss mehrerer Stämme von iranischen Reitervölkern. Die Sarmaten waren offensichtlich mit den Skythen verwandt und siedelten zwischen dem 6. Jahrhundert vor Christus und dem 4. Jahrhundert nach Christus im Steppengebiet des späteren Südrusslands und der Ukraine. Hier verdrängten oder ersetzten die Sarmaten ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen, was zahlreiche Grabfunde belegen. Ursprünglich wurden sie auch Sauromaten genannt, ein Zusammenschluss verschiedener Stämme von iranischen Reitervölkern.

Eine überschneidende Siedlungsfläche der Skythen und Sarmaten wird auch in der Geschichte "Asterix und der Greif" aufgegriffen. Dort besuchen die Gallier das Volk der Sarmaten, weil Miraculix vom Schamanen Terrine um Hilfe gerufen wurde. Im Laufe der Geschichte erweisen sich die Sarmaten als ein Volk, in dem die Frauen als kriegerische Nomadinnen leben und die Männer sich um das Dorf und die Kinder kümmern. Durch den in den Sprechblasen gespiegelten Buchstaben E wird der sprachliche Unterschied gekennzeichnet, der sich durch ein Nuscheln ausdrückt.

Tatsächlich werden die Sarmaten in diesem Abenteuer als gutmütig und sorglos beschrieben und mit den Bewohnern des einheimischen Dorfes gehen die Ähnlichkeiten mit dem uns bekannten gallischen Dorf noch weiter (siehe Bild). Sie vertrauen auf den Schamanen Terrine und dessen Frau, der Anführerin Matrjoschkowa. Die Amazonen in der Geschichte sind gute Bogenschützen und ausgezeichnete Reiterinnen. Zudem verehren sie den Greif als heiliges Tier, dessen Gebiet auch nur Schamanen betreten dürfen.

Im Gegensatz zum gallischen Dorf tragen die Männer Namen mit der Endung -ine und die Frauen Namen mit der Endung -owa. Den Ursprung hat dieses sogenannte Namenssuffix in der Tatsache, dass im Russischen der Vatersname im Russischen vom Vornamen des Vaters abgeleitet wird. Ein Mann mit dem Vornamen Wladimir hat einen Sohn Aleksej und eine Tochter Svetlana. Der Sohn hieße dann Aleksej Wladimirowitsch und die Tochter Svetlana Wladimirowna. Der Grund, dass die Autoren diese Formen in "Asterix und der Greif" gewählt haben, liegt darin, dass das Dorf der Sarmaten als Spiegelbild zum gallischen konzipiert ist, gleichzeitig fremd und doch vertraut. So fühlt sich der Leser trotzdem wie in einem echten Asterix-Abenteuer. Da die Männer bei den Sarmaten die Frauenrolle übernehmen, ist es darum ganz logisch, das sie die selbe Namensendung haben wie die Frauen bei den Galliern. Obelix macht sich ja darüber lustig. Man darf zudem nicht vergessen, dass das "e" der Endung "-ine" im Französischen nicht gesprochen wird und dass viele russische Männernamen auf "-in" enden (Putin, Stalin), das passt dann besser als in der deutschen Fassung.

Die im genannten Abenteuer erwähnten Namen der sarmatischen Frauen und Männer werden in den Themenbereichen zu den "Männern in Asterix" und den "Frauen in Asterix" aufgelistet.