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Obelix mit SchalObelix erkennt man in seiner längsgestreiften, blau-weißen Hose und dem grünen Gürtel sofort. Auch wenn es in den nördlichen Breiten Galliens an den meisten Tagen nicht besonders warm ist, trägt er höchstens einmal einen Schal ("Asterix und Kleopatra", Kurzgeschichten "Der gallische Frühling" und "Unter dem Mistelzweig" (Bild rechts) aus dem Kurzgeschichtenband "Asterix plaudert aus der Schule"), aber niemals eine Bekleidung seines Oberkörpers. Da ist es natürlich praktisch, dass er die Hose bis unter die Achseln hochziehen und mit dem Gürtel befestigen kann. Die blau-weiß gestreifte Hose war jedoch keine Entscheidung der Autoren. Ein Kolorist, der die damaligen Seiten koloriert hat, schlug diese Farben vor.

Mit der straff sitzenden Hose von Obelix ist er historisch gut getroffen. Der griechische Geschichtsschreiber Strabon weiß im Buch IV 4.3. zu berichten, dass die Kelten Mäntel, lange Haare und stramme Hosen trugen. Und Diodorus Siculus, genannt Diodor, schreibt (V, 30, 1-2): "Sie tragen auffallende Kleidung, gefärbte Hemden die mir vielen verschiedenen Farben genäht sind, und Hosen, welche sie in ihrer Sprache 'braccae' nennen. Auch trafen sie gestreifte Mäntel, die mir einer Spange an der Schulter befestigt sind, für den Winter dicke und im Sommer leichte, und die unterteilt sind mit dich aneinandergefügten Karos in verschiedenen Farbtönen."

Der wesentlichste Unterschied zwischen der historischen Überlieferung und Obelix besteht hauptsächlich darin, dass er keinen Mantel trägt. Natürlich wäre beim Bearbeiten und Ausliefern von Hinkelsteinen dieses Kleidungsstück eher hinderlich. Tatsächlich sieht sich Obelix jedoch als einfacher Mann, gleichgestellt mit den meisten Galliern im Dorf. Als es mal nicht so ist, kommt es in "Obelix GmbH & Co. KG" geradewegs zur Missgunst und schließlich zu einem Streit, der die Geschlossenheit des Dorfes gefährdet.

Obelix als LegionärTrotzdem sehen wir Obelix in einigen Szenen mit anderen Kleidungsstücken. In der Regel benutzt er diese bei gemeinsamen Abenteuern mit Asterix um den Gegner zu täuschen und unerkannt zu bleiben. Dabei geht die Idee sich eine Verkleidung zuzulegen nicht von ihm aus, denn er sieht das Unentdecktbleiben nicht unbedingt als Alternative für eine schöne Rauferei. Schon im dritten Abenteuer nach französischer Erscheinungsweise (die deutsche Erscheinungsweise war bei den ersten sieben Bänden nicht identisch) sehen sich Asterix und Obelix gezwungen gleich zwei Mal zu verkleiden.

Da die beiden Gallier in "Asterix und die Goten" mit einem Bild von ihnen irrtümlich als Goten gesucht werden, müssen sie auf Seite 18 zwei Legionäre überfallen, um mit ihrer Kleidung (die sie mitnehmen) nicht aufzufallen (Bild links). Asterix schärft Obelix zudem noch ein, dass sie sich als Obelus und Asterus auszugeben hätten, wenn sie auf Römer träfen. Diese Aktion findet Obelix so komisch, dass er sie beim ersten Aufeinandertreffen mit einer Patrouille fast verrät. Immerhin wundern sich die beiden Legionäre zumindest über die Bart- und Haartracht der beiden Kameraden. Sie sind sich sicher, dass das ganz unvorschriftsmäßig sei und die beiden es sicherlich noch erwischen würde.

Obelix als GoteNachdem ihre List erkannt wird und die Legionäre sich im folgenden Chaos gegenseitig fangen (Zitat von General Strategus: "Sie sind alle so dumm und ich bin ihr Chef!") beschließen Obelix und Asterix wieder ihr gallische Kleidung zu tragen. Nach dem Grenzübertritt nach Germanien müssen sie sich nun als Goten verkleiden. Nach insgesamt einer Stunde Wartezeit finden sich auf Seite 25 zwei Goten, die die Kragenweite von Obelix und Asterix haben (Bild rechts).

Da sie die gotische Sprache nicht beherrschen, weist Asterix Obelix an, unter gar keinen Umständen zu Goten zu sprechen. Diese Anweisung sorgt schließlich dafür, dass sie sich einer Einheit gotischer Soldaten anschließen müssen um in die Stadt zu gelangen. Nachdem beim Exzerzieren und einem misslungenen Fluchtversuch dem Kommandanten in die Hände fallen, lässt er sie ins Gefängnis werfen.

Nachdem sie mit Hilfe des Übersetzers Holperik den Aufenthaltsort von Miraculix ausfindig gemacht haben und dort eingedrungen sind, werden sie mit dem Druiden abermals eingesperrt um am nächsten Tag hingerichtet zu werden. Jetzt müssen sie sich natürlich nicht mehr verkleiden und können endlich wieder die gotischen Hosen ausziehen.

Asterix und Obelix als LegionärNicht unbedingt eine Verkleidung, aber berufsbedingt zweckmäßige Kleidung ziehen Asterix und Obelix im Album "Asterix als Legionär" an (Abbildung links). Denn dort melden sie sich bei der Kommandantur in Condate als Freiwillige zum römischen Heer um mit den Legionären nach Afrika zu gelangen. Dort beabsichtigen sie Tragicomix zu befreien und zurück nach Gallien zu bringen.

Bei der Einkleidung auf Seite 21 werden drei Uniformgrößen angeboten: Klein, mittel und groß, wobei der jeweilige Legionär seine Größe anzugeben habe, wenn er an der Reihe ist. Nachdem Asterix natürlich eine Uniform der kleinsten Größe bekommt, wünscht sich Obelix zum Erstaunen des ausgebenden Legionärs die mittlere Größe. Natürlich passt Obelix nicht in diese Uniform, worauf er sie auf seine spezielle Art zurückgibt. Auf die Nachfrage, ob es sich bei seiner Uniform wirklich um eine mittlere Größe handele, antwortet ihm der Legionär, dass er nicht so genau wisse, was Obelix unter einer mittleren Größe verstehe, er aber genau wisse, dass Obelix sich nicht mit der mittleren Größe beim Zenturio blicken lassen könne.

Obelix als HändlerBis zum Abmarsch nach Massilia, wo die römische Einheit der Freiwilligen auf eine Galeere nach Afrika einschiffen soll, trägt Obelix seine Uniform wie ein richtiger Legionär. Erst nach einer eigenmächtigen Marscherleichterung aller Legionäre legt er bis zum Betreten des Schiffes wieder sein gewohntes gestreiftes Beinkleid an. Die Uniform der Legionäre behält er nun auch bis zur Befreiung von Tragicomix an.

In "Obelix GmbH & Co. KG" legt Obelix auf Seite 29 vollkommen freiwillig seine gewohnte Kleidung ab. Mit seinen Hinkelsteinen und der Hilfe von Technokratus zu unerwartetem Reichtum gekommen, erwartet der Römer, dass Obelix nun mit zunehmendem Hinkelsteinhandel auch sein Geld ausgeben solle. Zum Beispiel gibt er ihm den Hinweis, dass er nicht passend angezogen sei und der Aufzug mit der traditionellen Hose sich nicht für einen Mann in so einer bedeutenden Position innerhalb der Hinkelsteinbranche zieme.

Obelix als HebräerSchließlich kauft Obelix beim nächsten Besuch des Händlers Quellnix zum Leidwesen seiner Mitgallier dessen gesamte Ware einschließlich aller Stoffe, des Wagens und der Ochsen auf und lässt sich von Methusalix' Frau gegen gute Bezahlung neue Kleider nähen. Asterix bricht beim ersten Anblick seines neu eingekleideten Freundes vor Lachen in Tränen aus, was angesichts der Hose, der goldenen Schleife und des bunten Umhangs kein Wunder ist (Abbildung rechts). Noch vor dem Zusammenbruch des Marktes durch die weltumspannende Hinkelsteinkrise erkennt Obelix, dass ihm an der Freundschaft zu Asterix und an der Wildschweinjagd doch mehr liegt und schließlich entledigt er sich seiner neuen Kleidung um mit Asterix wieder auf die Jagd zu gehen.

Eine Verkleidung besonderer Art erhält Obelix auf Seite 34 des Abenteuers "Die Odyssee". Gemeinsam mit Asterix mit Epidemais' Schiff dort angekommen, müssen sie Steinöl für das Rezept des Zaubertrankes finden. Natürlich sind die Römer durch den Spion Nullnullsix von diesem Vorhaben unterrichtet und unternehmen alles um ihre Mission zum Scheitern zu bringen. Weil die Römer bereits nach ihnen suchen bietet ihnen der Kaufmann Samson Himmelschorus aus Jerusalem an, sie mit landestypischer Kleidung auszustatten, damit sie unerkannt zur und durch die Wüste kommen können.

Obelix in GranitDer Einfachheit halber zieht Obelix den Umhang über seine normale Kleidung und ist auch von den Längsstreifen sehr begeistert, die nach dessen Meinung so irre schlank machen würden. Zum ersten Mal entledigt er sich des Umhangs vor seinem Sprung in das vermeintlich kühle Nass des Toten Meeres, um die Verkleidung erst vor dem Betreten der Stadt Tyrus nach ihrer erfolgreichen Suche wieder anzuziehen. Bevor Asterix und Obelix in der Nacht mit einer im Hafen liegenden Galeere aus der Stadt flüchten, legen sie ihre Verkleidung endgültig ab.

Zwei Verkleidungen, die kaum Obelix' Aussehen verändern, aber trotzdem nicht unerwähnt bleiben sollten finden sich in "Asterix und Kleopatra" und "Asterix bei den Schweizern". Im erstgenannten Abenteuer benutzt Obelix bei der Ausgabe des Zaubertrankes durch Miraculix auf Seite 17 eine Haarattrappe, um vom Druiden einen Schluck zu bekommen. Natürlich lässt sich Miraculix nicht so leicht hereinlegen, was Obelix aber trotzdem erstaunt fragen lässt, wie der Druide ihn in der Verkleidung wohl erkannt habe. Und schließlich bekommen Asterix und Obelix vom Seewirt zwei Bogen zur Verkleidung, um unerkannt aus Genava entkommen zu können. Die minimalistische Verkleidung verwundert Asterix, doch der Seewirt beruhigt ihn mit dem Argument, dass sie nun aussähen wie Helvetier auf dem Weg zur Waffenübung.

Obelix als RapperNicht gerade eine Verkleidung, aber dennoch ungewöhnlich für Obelix ist er in "Obelix auf Kreuzfahrt" zu sehen. Dort nutzt er einen Angriff der Gallier außerhalb des Dorfes um in Miraculix' Hütte zu schleichen und dort endlich unerlaubterweise vom verbotenen Zaubertrank zu trinken. Nach diesem kräftigen Schluck hat er zwar immer noch seine Kleidung an, ist selbst aber zu einem massiven Granitblock erstarrt (Abbildung rechts). Erst Miraculix ganze Zauberkünste schaffen es Obelix wieder lebendig zu machen, allerdings für einen hohen Preis: Obelix erwacht als kleines Kind, dem Frau Methusalix erst wieder einmal neue Kleider nähen muss. Da sie sich gerne um den "süßen kleinen Fratz" kümmert und dieser sie an Obelix erinnere, macht sie ihm ebenfalls eine gestreifte Hose. Eine Abbildung des kleinen Obelix ist übrigens jeweils am Ende dieser Seiten zu sehen.

Anlässlich des Geburtstages von Asterix und Obelix lässt Madame Methusalix ihrer Kreativität freien Lauf und versucht mit einer Kollektion, die ihn in Lutetia zu einem Trendsetter machen soll, seine natürliche Eleganz zu unterstreichen. Tatsächlich ist ihre Kollektion nichts anderes als verschiedene Kostüme aus unterschiedlichen Epochen. Beispielsweise sollen ihm weite Schnitte und bequeme Stoffe die nötige Bewegungsfreiheit ermöglichen.

Obelix im KiltEine Besonderheit stellt die rechts nebenstehende Zeichnung dar, die Obelix in einem Kilt darstellt. Im Abenteuer "Asterix bei den Pikten", das in Schottland spielt, tragen nämlich weder Asterix noch Obelix die tradionelle Kleidung der Schotten. Bei der Abfahrt der beiden Gallier aus dem gallischen Dorf scheint sich diese Mode zwar durchzusetzen, weil verschiedene Gallier von ihren Frauen in diese Röcke gesteckt werden, doch Obelix trägt im Abenteuer niemals einen Kilt. Die Zeichnung entstammt ausschließlich der Ankündigung für das Album und war niemals Bestandteil des Heftes.



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