Themenbereich Reisen

[Aktuar]

Sehr hübsch mal wieder.

Noch ein paar Ergänzungen:

Goscinny machte Uderzo auf die Frage, wo das Dorf liegen sollte, die Vorgabe, am Meer, da sie viel reisen müssten (z.B. Kultbuch S. 9).

Die Reisedauern sind in den Heften natürlich nicht berücksichtigt. In Goten wird zwar noch deutlich, dass sie lange weggeblieben sein müssen, doch sonst ist das nicht zu merken. Doch habe ich mal, damals als ich die Hefte in eine chronologische und mit Kalenderzeit verglichene Reihenfolge gebracht habe, die Reisezeiten überprüft (dazu dann noch Vollmond als Zeitanzeige, ggf. Jahreszeiten). Wenn man sie sehr knapp bemisst, passen die Hefte halbwegs (wenn auch in anderer Reihenfolge) zusammen. Aber wenn man realistische 30-50 km pro Tag (gleich ob mit Schiff oder zu Fuß annimmt, zu Schiff etwas schneller, aber da fallen wesentliche Umwege an), dauern die Reisen natürlich ewig. Goscinny hatte sich verkalkuliert: Bei dem römischen Straßennetz war man zu Fuß fast auf Luftlinie weit schneller als mit dem Schiff außen herum, z.B. nach Griechenland.

[Erik]

Hallo,

Goscinny hatte sich verkalkuliert: Bei dem römischen Straßennetz war man zu Fuß fast auf Luftlinie weit schneller als mit dem Schiff außen herum, z.B. nach Griechenland.

ja, solche weiten Reisen per Schiff waren wahrscheinlich auch anfangs nicht angedacht. Man beachte, daß Miraculix Lutetia in Sichel noch als (zu) weit und gefährlich für eine Reise hält. Zwar ändert er seine Meinung recht schnell, aber daß diese Distanz schon als lang angesehen wurde, ist bezeichnend. Auch in Gladiator bedarf es erst einiger Überlegungen und der Überwindung von Skrupeln (Obelix: "es ist weit"), bis man sich entschließt, Troubadix aus Rom zu befreien. Ich könnte mir insofern eher vorstellen, daß anfangs kürzere Schiffsreisen angedacht waren, vielleicht nach Britannien oder Spanien.

Was die Reisezeiten angeht, ist die Zeitplanung definitiv irrwitzig. Allein das Limit von 3 Monaten für 2x die Distanz Ägypten - Gallien mit dem Schiff plus Palastbau ist völlig unglaubwürdig. Die Landwege könnten natürlich deutlich schneller zurückgelegt werden, wenn Asterix und Obelix unter Zaubertrankeinfluß reisen würden. Damit könnten sie Gewaltmärsche machen, ohne an Erschöpfung zu leiden. Daß Asterix allerdings auf Reisen dauernd unter Zaubertrankeinfluß stehen würde, kann man wohl ausschließen, da er bei besonderen Vorkommnissen (z.B. die Räuber in Sichel) immer erst die Feldflasche ansetzt.

Das Reisezeitproblem stellt sich ja auch deswegen so massiv, weil alle Asterix-Abenteuer zwischen 52 und 44 v.Chr., also in einem Zeitraum von nur 8 Jahren spielen müssen. Die Zeitverhältnisse muß man bei Asterix generell vernachlässigen. Sonst wäre es bekanntlich auch unerklärlich, wieso zwar Methusalix und Majestix, nicht aber Asterix und Obelix und offenbar ja auch nicht der Zaubertrank nur wenige Jahre zuvor in den Schlachten von Gergovia und Alesia waren.

Gruß
Erik