Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Diskussionen und Informationen zum 40. Asterix-Abenteuer.

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WeissNix
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71018Beitrag WeissNix »

Hedonix hat geschrieben: 24. September 2022 13:28 Das heißt, dass Carlsen sich einen Luxus gönnt. Kann man machen, muss man aber nicht - siehe Egmont-Ehapa ;-)
Als "Luxus" würde ich das nicht bezeichnen... das ist eigentlich verlegerisches Handwerk, ein mehr oder weniger breites Angebot zu veröffentlichen und dann zu sehen, was draus wird. Das geht mal gut, mal weniger. Und solche verlegerische Risiken abzusichern ist eigentlich auch ein Sinn der Buchpreisbindung, damit nicht nur sog. Bestseller billig angeboten und gekauft werden, sondern auch die Nischen bedient werden können.

Und da, wo es absehbar besonders gut geht, bei den Bestsellern, wird hauptsächlich das Geld verdient, um auch verlegerische Risiken abzusichern. Egmont veröffentlicht aber nur noch Produkte, wo von vornherein feststeht, dass sie gut am Markt angenommen werden, und geht keine verlegerischen Risiken mehr ein. Wenn das alle Verlage so wie Egmont handhaben würden, sähe der Buch- und insbesondere der Comic-Markt hierzulande sehr viel anders, nämlich kleiner, ärmer und langweiliger, aus...

Ohne verlegerisches Risiko wären wohl viele spätere Literaturnobelpreisträger nie veröffentlicht worden.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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Comedix
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71019Beitrag Comedix »

WeissNix hat geschrieben: 22. September 2022 16:21 Da Ferri offenbar etwas Schwierigkeiten hat, eine in sich runde Geschichte in das 48-Seiten-Format zu quetschen, würde ich mich auch nicht über 8 oder 16 Seiten mehr (und einem demzufolge angepassten Preis latürnich ) beschweren...
Statt eines Albums mit mehr Seiten, würde ich eine zweiteilige Geschichte bevorzugen. Müssen ja keine 24 Monate zwischen den beiden Ausgaben liegen.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71020Beitrag WeissNix »

Comedix hat geschrieben: 24. September 2022 15:47 Statt eines Albums mit mehr Seiten, würde ich eine zweiteilige Geschichte bevorzugen. Müssen ja keine 24 Monate zwischen den beiden Ausgaben liegen.
Oder so.
Jedenfalls ist mein Eindruck, dass Ferri irgendwie Schwierigkeiten mit den 48 Seiten hat - entweder fehlt vorne was wie beim letzten Album, oder es wird irgendwo spätestens gegen Ende hektisch.

Ansonsten gibt es von Ferri auf deutsch wohl nur die Zusammenarbeit mit Manu Larcenet in dem inzwischen im Original sechs-, auf deutsch dreiteiligen "Die Rückkehr aufs Land". Und das ist eigentlich eine Sammlung von halbseitigen Cartoons mit einem verbindenden lockeren Handlungsbogen. Daher kann zumindest ich nicht wirklich mal vergleichen, ob er das anderswo - und auf wievielen Seiten dort - besser hinbekommt.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71036Beitrag Caius_P »

Ich hatte nach dem Tod von Uderzo ein Interview mit seiner Tochter (und / oder Anne Goscinny?) gelesen, in dem sie gefragt wurde, ob jetzt Bände in kürzeren Abständen erscheinen würden. Darauf antwortete sie, dass sie sich entschieden hätten, am Zweijahresrhythmus festzuhalten, da ein neues Asterix-Abenteuer etwas besonderes bleiben solle. Damit war die frühere Information vom Tisch, dass Uderzo mit seinem Tod auch die Reihe sterben lassen wolle. Der Oktober 2023 ist also keine Überraschung.
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WeissNix
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71037Beitrag WeissNix »

Die zwei Jahre sind ja kürzer als die zuletzt fünf zu Uderzos Lebzeiten.

Man darf die Kreativen auch nicht überfordern, sonst leidet die Qualität - können ja nicht alle solch kreativen output haben wie Goscinny in seinen besten Zeiten. Und sein Schicksal wird eben auch vielen eine Mahnung sein, es nicht zu übertreiben.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71043Beitrag Hedonix »

WeissNix hat geschrieben: 24. September 2022 13:38 [...] Egmont veröffentlicht aber nur noch Produkte, wo von vornherein feststeht, dass sie gut am Markt angenommen werden, und geht keine verlegerischen Risiken mehr ein. Wenn das alle Verlage so wie Egmont handhaben würden, sähe der Buch- und insbesondere der Comic-Markt hierzulande sehr viel anders, nämlich kleiner, ärmer und langweiliger, aus...

Ohne verlegerisches Risiko wären wohl viele spätere Literaturnobelpreisträger nie veröffentlicht worden.
Natürlich - aber das ist ja nicht Egmonts Problem. Wenn die Eigentümer (oder Aktionäre oder sonstwas, je nach Firma) nicht ihren Profit, sondern ihre gesellschaftliche Verantwortung in den Mittelpunkt stellen würden, würde es sehr viele Firmen (und Geldanlagen) nicht geben. Kann sein, dass die Welt dann eine bessere wäre, aber "wäre" ist der Irrealis, nicht die Realität.

Fakt ist: Zum Geldverdienen braucht man keine gesellschaftliche Verantwortung. Im Gegenteil, manchmal ist sie dabei ziemlich hinderlich.
Wenn du als Kunde was dagegen tun wolltest, bliebe dir nur, Egmont zu boykottieren. Aber erstens hättest du dann keine neuen Asterix-Alben, und zweitens ist sehr fraglich, ob das reichen würde, damit Egmont seine Strategie ändert. Also kaufst du eben trotzdem weiter bei Egmont und trägst somit dazu bei, dass dieses Geschäftsmodell erfolgreich bleibt - und widerlegst damit deine eigene Ansicht, dass es ein schlechtes Modell sei.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71046Beitrag WeissNix »

Was hat das mit gesellschaftlicher Verantwortung zu tun? VW hat sich auch nicht auf dem Käfer-Erfolg ausgeruht! Auch die anderen Verlage wollen an ihren Produkten verdienen, und tun das auch. Stichwort Innovation! Egmont hat aber neben Asterix noch die Cash-Cow Disney, geht aber keinerlei verlegerisches Risiko mehr ein, um sich vielleicht mal abseits des Mainstreams, zu dem heute eben auch Manga gehört, mal andere Felder - und Kunden - zu erschliessen. Während einen Kleinverlag Experimente schnell die Existenz kosten können, ruht sich Egmont nur noch "auf den Lorbeeren aus".

Und dann wird sich beschwert, dass Comics in Deutschland nicht einen annähernd hohen Stellenwert wie zB in Frankreich oder Benelux haben, wenn sich so jemand wie Egmont, der sich das durchaus erlauben könnte und einen längeren Atem hätte, derart neuen Geschäftsfeldern in dem Bereich verschliesst. Carlsen macht das immer wieder, und ich hab da schon vielePerlen entdeckt, die meissten davon inwischen ausverkauft, auch wenn das manchmal ein paar Jahre dauert. Das heisst, es sind keine Ladenhüter, es wird daran verdient - aber vielleicht nicht soviel, leicht und sicher, wie Egmont das inzwischen gewohnt ist.

Das ist übrigens auch der Grund, warum ich keines dieser hundsteuren Luxusdinger gekauft habe. Würden ein Teil der Einnahmen eben für Innovation genutzt, könnte ich mir das durchaus vorstellen, einen Verlag so zu unterstützen (bei anderen Verlagen mach ich das bisweilen), aber bei Egmont hab ich da nix von ausser einem völlig überteuerten Band im etwas grösseren Format. Noch nicht mal Sonderserien wie die Ultimative Edition sammeln kann man bei Egmont, weil die Auflagen der Bände unterschiedlich hoch sind und einige dann ratz-fatz vergriffen. Und dann auch nicht weitergeführt werden, wie zB die LL-Gesamtausgabe - statt dessen kommt eine komplett neue, und Sisyphos darf von vorn beginnen. Die Ultimative wurde ja letztlich auch durch die dreimal teureren Luxusbände abgelöst, bevor sie fertig war.
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Michael_S.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71062Beitrag Michael_S. »

WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 00:09 VW hat sich auch nicht auf dem Käfer-Erfolg ausgeruht!
Der Vergleich hinkt. Natürlich hat sich VW nicht auf dem Käfer ausgeruht, aber sie machen auch nichts anderes, als alle paar Jahre mehr vom selben zu veröffentlichen. Immer Dinger mit vier Rädern und Motor. Und meistens zu einer schon bekannten Modellserie gehörend. Hier mal ein Face-Lift, da mal eine Sonderedition, alle paar Jahre mal eine technische Innovation - mehr nicht. Das ist kaum ein Unterschied zu Egmont, die zu ihren bekannten Serien im bekannten Rhythmus den jeweils neusten Band herausbringen.

Innovativ wäre, wenn VW auch mal Motorroller ausprobiert, mal Fahrräder, mal Flugzeuge, mal Aufzüge, mal Fallschirme... sind auch alles Fortbewegungsmittel. ;-)
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 00:09 Egmont [...] geht aber keinerlei verlegerisches Risiko mehr ein, um sich vielleicht mal abseits des Mainstreams, zu dem heute eben auch Manga gehört, mal andere Felder - und Kunden - zu erschliessen.
Küchenstudios verkaufen auch seit jeher nur Küchen und existieren immernoch, obwohl IKEA gezeigt hat, dass ein Möbelladen mit dem Verkauf von Teelichtern und Fleischbällchen auch Geld von Leuten holen kann, die gar keine Möbel kaufen wollen. Ist wohl eher der Unterschied, ob man die Welt erobern und jeden Kunden für sich haben oder einfach nur ein gesichertes Einkommen bis zur Rente haben möchte.
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 00:09 Und dann wird sich beschwert, dass Comics in Deutschland nicht einen annähernd hohen Stellenwert wie zB in Frankreich oder Benelux haben
Wer beschwert sich denn darüber? Dieselben Leute, die das Gebaren von Egmont OK finden?
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 00:09 Und dann auch nicht weitergeführt werden, wie zB die LL-Gesamtausgabe - statt dessen kommt eine komplett neue, und Sisyphos darf von vorn beginnen. Die Ultimative wurde ja letztlich auch durch die dreimal teureren Luxusbände abgelöst, bevor sie fertig war.
Ich könnte jetzt ketzerisch sagen, dass Egmont demnach also sehr wohl bereit ist, Risiko einzugehen - nämlich das Risiko, Kunden mit dem Abbruch von Serien zu vergraulen, um stattdessen neue Kunden mit einer neuen Serie zu gewinnen. Ich wäre allerdings tatsächlich glücklich, wenn sie auch auf dieses Risiko verzichten würden. Abgebrochene Serien kann ich nicht gebrauchen - da sind wir uns wohl einig.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71063Beitrag WeissNix »

Michael_S. hat geschrieben: 26. September 2022 21:34
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 00:09 VW hat sich auch nicht auf dem Käfer-Erfolg ausgeruht!
Der Vergleich hinkt. Natürlich hat sich VW nicht auf dem Käfer ausgeruht, aber sie machen auch nichts anderes, als alle paar Jahre mehr vom selben zu veröffentlichen.
Nicht vom selben, vom gleichen: Nämlich Automibile.

Egmont veröffentlicht aber seit Jahrzehnten immer nur die immer gleichen Comicserien, nur in immer neuer Aufmachung.
Das wäre dann entsprechend, wenn VW heute immer noch nur den Käfer anbieten würde, nur in immer neuen Farben und Innenausstattung (erst nur mit Radio, dann mit Cassette, dann mit CD und jetzt mit USB). Irgendwann dazwischen dann die Innovation Klimaanlage.

"Das Verb „verlegen“ bedeutete im Mittelhochdeutschen „Geld ausgeben“ oder „etwas auf seine Rechnung nehmen“;[1] „Verleger“ war also derjenige, der „anderen das Rohmaterial … so lange vorschießt, bis es an den Konsumenten gelangt ist“.[2] Wendet man diesen Begriffsinhalt auf den heutigen Verlag und Verleger an, so vermarktet er die von Autoren oder Urhebern in „Heimarbeit“ konzipierten Werke über sein Vertriebssystem auf eigenes Unternehmerrisiko."
[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Verlag]

Und Egmont schafft es dabei seit Jahren, das Risiko gegen Null zu drücken. Mit dem ursprünglichen Daseinszweck eines Verlags hat das nicht mehr viel zu tun, denn die Produkte existieren seit langem und sind vom Markt bereits bestens angenommen.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71066Beitrag Hedonix »

WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 21:59 [...] "Das Verb „verlegen“ bedeutete im Mittelhochdeutschen „Geld ausgeben“ oder „etwas auf seine Rechnung nehmen“;[1] „Verleger“ war also derjenige, der „anderen das Rohmaterial … so lange vorschießt, bis es an den Konsumenten gelangt ist“.[2] Wendet man diesen Begriffsinhalt auf den heutigen Verlag und Verleger an, so vermarktet er die von Autoren oder Urhebern in „Heimarbeit“ konzipierten Werke über sein Vertriebssystem auf eigenes Unternehmerrisiko."
[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Verlag] [...]
Und ein Junggeselle war ursprünglich der jüngste Handwerksgeselle im Betrieb, eine Sache war eine Gerichtsverhandlung und ein Marschall ein Pferdeknecht.
Es ist schön, zu wissen, wo ein Wort herkommt, aber wichtiger erscheint mir, zu wissen, was es heute heißt ;-)
Heute gilt:
Ein Verlag ist ein Medienunternehmen, das Werke der Literatur, Kunst, Musik, Unterhaltung oder Wissenschaft vervielfältigt und verbreitet. Der Verkauf kann über den Handel (Kunst-, Zeitschriften-, Buchhandel usw.) oder durch den Verlag selbst erfolgen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Verlag
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 21:59 [...] Und Egmont schafft es dabei seit Jahren, das Risiko gegen Null zu drücken. [...]
Damit hat Egmont etwas geschafft, was viele verzweifelt versuchen.
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 21:59 [...] Mit dem ursprünglichen Daseinszweck eines Verlags hat das nicht mehr viel zu tun [...]
Ich dachte, der ursprüngliche Daseinszweck eines jeden Gewerbes, also auch eines Verlages, sei es, den eigenen Lebensunterhalt so effektiv wie möglich (= maximaler Gewinn aus minimalem Aufwand) zu bestreiten?


Ich versteh' dich schon, Weissnix, aber letzten Endes arbeiten da, genau wie überall sonst, auch nur Leute, die ihr Leben (und die Erfüllung ihrer Träume von Eigenheim bis Urlaubsreise) finanzieren wollen. Die haben keine "Mission" oder so, die machen einfach nur einen Job. Und solange genügend Geld damit reinkommt, machen sie ihn vielleicht nicht toll, aber doch gut genug, um den Zweck zu erfüllen. Und damit sind sie dann zufrieden.
Das muss man nicht toll finden, aber es ist eben so und wird sich auch nicht ändern. Und dass Carlsen es anders macht, liegt vielleicht - nur vielleicht - daran, dass dort ein paar mehr Idealisten sitzen. Oder es liegt daran, dass sie mehr bieten müssen, um gegen die Konkurrenz zu bestehen, und - wenn sie könnten - am liebsten genauso arbeiten würden wie Egmont. Wer weiß?
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71067Beitrag Michael_S. »

WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 21:59 Nicht vom selben, vom gleichen: Nämlich Automibile.
Ein bestimmtes Segment aus dem Bereich der Automobile. Es gibt genug Automobil-Typen, die man bei VW nicht bekommt. Genauso wie Egmont eben nur ein bestimmtes Comic-Segment bedient und nicht jeden erdenklichen Comic verlegt.
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 21:59 Egmont veröffentlicht aber seit Jahrzehnten immer nur die immer gleichen Comicserien, nur in immer neuer Aufmachung.
Das wäre dann entsprechend, wenn VW heute immer noch nur den Käfer anbieten würde, nur in immer neuen Farben und Innenausstattung (erst nur mit Radio, dann mit Cassette, dann mit CD und jetzt mit USB). Irgendwann dazwischen dann die Innovation Klimaanlage.
Man mag mich nun schimpfen, weil ich von Autos keine Ahnung habe (sind für mich halt Gebrauchsgegenstände), aber wo genau ist - abgesehen von der jeweils modernsten Form der Ausführung der jeweiligen Bauteile - der Unterschied zwischen dem ersten VW Käfer und dem heutigen VW Up? Laut Wikipedia ist der Up ein bisschen kürzer und dafür ein bisschen breiter, der Radstand ist bei beiden exakt derselbe und je nach Ausstattung ist das Leergewicht auch identisch. Die Motorleistung ist unterschiedlich, aber das ist halt der technische Fortschritt. Für mich ist das alles eine Serie, egal ob die Dinger jetzt Käfer oder Beetle oder Lupo oder Fox oder Up heißen. Kann mir keiner erzählen, dass VW da wirklich etwas Neues wagt und nicht immer denselben Kram neu aufgießt. Klar ist heute viel mehr Elektronik und Sicherheitstechnik im Auto als früher, aber in heutigen Asterix-Bänden gibt es auch viel mehr namentlich etablierte Dorfbewohner und Anspielungen auf ältere Bände als früher.
WeissNix hat geschrieben: 26. September 2022 21:59 Mit dem ursprünglichen Daseinszweck eines Verlags hat das nicht mehr viel zu tun, denn die Produkte existieren seit langem und sind vom Markt bereits bestens angenommen.
Nach dieser Logik dürfte sich auch kein Musikverlag bemüßigt fühlen, Notenblätter von Beethoven zu veröffentlichen - denn die existieren auch schon lange, sind am Markt bestens angenommen und da der gute Mann schon lange tot ist, braucht er auch niemandem, der ihm irgendetwas vorschießt.

Nur um das Klarzustellen: Ich finde es toll, wie sich mutige Verleger mit viel Risiko darum bemühen, unbekanntere Werke auf den Markt zu bringen (auch wenn sie damit bei mir keinen Erfolg haben werden). Aber nur weil das gut ist, muss ja das Verhalten von Egmont nicht gleich schlecht sein.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71073Beitrag WeissNix »

Michael_S. hat geschrieben: 27. September 2022 21:01 wo ist...abgesehen von der jeweils modernsten Form der Ausführung der jeweiligen Bauteile - der Unterschied zwischen dem ersten VW Käfer und dem heutigen VW Up? Laut Wikipedia ist der Up ein bisschen kürzer und dafür ein bisschen breiter, der Radstand ist bei beiden exakt derselbe und je nach Ausstattung ist das Leergewicht auch identisch. Die Motorleistung ist unterschiedlich, aber das ist halt der technische Fortschritt.
Eben - der UP verbraucht zB deutlöich weniger Kraftstoff als der Käfer.

Und im Verlagswesen lautet der "!technische Fortschritt" halt, nicht jahrzehntelang immer nur die selben Inhalte in anderer Verpackung herauszubringen, sondern den Lesern (aka Kunden) immer wieder neuen Lesestoff zu präsentieren (in Deutschland erscheinen pro Jahr ca. 70.000 Titel, die Mehrheit davon sind neu. Egmont bietet den Lesern - abgesehen von den wenigen seit Jahrzehnten gut eingeführten Serien wie Asterix, LL und Disney - das immer gleiche in lediglich neuer Verpackung und zu teilweise immer absurderen Preisen - an.

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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71075Beitrag Hedonix »

Und genau deshalb handhaben es eben nicht alle so - weil es nur eine begrenzte Zahl von Serien wie Asterix oder LL gibt. Wer die hat, hat's geschafft und kann es sich leisten, sich drauf auszuruhen; alle anderen müssen eben weiter buckeln, um damit Schritt halten zu können.
So wie jemand, der sein Eigenheim, sein Wunschauto und seinen Traumjob schon hat, eben nicht unbedingt den Drang verspührt, nochmal was Neues (einen neuen Job) anzufangen und auszuprobieren, sondern stattdessen lieber mehr Zeit mit der Familie verbringt.

Das Verhalten von Egmont ist keine Gefahr für die Vielfalt des Comics oder den Leserservice, sondern es ist der Grund, warum überhaupt Leute in dieser Branche arbeiten. Wäre ein Verhalten wie das von Egmont irgendwie "verboten", dann würden Viele sich fragen, wozu sie sich eigentlich täglich den Ar*** aufreißen, wenn sie doch immer nur ewig so weiter schuften müssen, ohne je ans Ziel zu kommen und sich auf den Lorbeeren ausruhen zu dürfen. Innovation ist immer aus Faulheit geboren. Und wenn die Platzhirsche nicht so wären, dann würde auch nie ein junger, frecher Konkurrent sie von der Spitze vertreiben und frischen Wind in die Branche bringen können mit neuen Ideen, Inhalten und Techniken.
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71139Beitrag Caius_P »

Dass im Oktober 2023 der nächste Ferry / Conrad Asterixband erscheinen wird, tröstet mich allerdings nicht darüber hinweg, dass Hachette (Egmond hat darauf ja keinen Einfluss) mir (und natürlich Asterix) in diesem Jahr Ende Oktober kein Geburtstagsgeschenk macht, wie es seit sieben Jahren Tradition war.
Spaß beiseite: Wenngleich die Umsätze und Erlöse bei den offiziellen Bänden auch deutlich größer sind, könnten die Verlage den zusätzlichen Umsatz in den geraden Jahren bestimmt gebrauchen. Damit ihnen das in zwei Jahren nicht wieder passiert, hätte ich da ein paar Ideen:
1. Nach meinem Empfinden fehlt eine Comic-Umsetzung des letzten Films "Astérix - Le secret de la potion magique". Der Film war in Frankreich und einigen anderen Ländern der erfolgreichste aller Asterix-Animationsfilme, die Buch-Nacherzählung wird ihm aber nicht gerecht: Die wenigen negativen Stimmen beziehen sich meistens auf die Tatsache, dass es eben kein Comic ist. Mit einem guten Zeichner wie Jean Bastide oder Philippe Fenech könnte der Comic ein großer Erfolg werden. Anmerkung: Ich kann keinen konkreten Grund dafür angeben, aber bei den "Idéfix et les irréductibles"-Zeichnungen der beiden fühle ich mich viel mehr im Asterix-Universum von Uderzo, als bei denen von Didier Conrad.
2. Da wir schon bei "Idéfix et les irréductibles" sind: Im nächsten Jahr kommt ja eine weitere Staffel ins Fernsehen. Zum Abschluss würde sich eine Langfolge (vielleicht gar in Spielfilmlänge) anbieten (zusammen mit dem passenden Comic im großen Standardformat), in dem gezeigt wird, warum Idefix in Lutetia nicht länger gebraucht wird und somit Obelix folgen kann und wie er, von unseren Helden unbemerkt, einige ihrer anschließenden Städtebesuche zum Erfolg führt (nicht jede Station der "Tour de Gaule" eignet sich, aber einige schon, glaube ich).
Was denkt Ihr über die Vorschläge?
Christoph
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Re: Erster Hinweis auf Asterix-Band 40 (Herbst 2023)

Beitrag: # 71141Beitrag WeissNix »

Caius_P hat geschrieben: 8. Oktober 2022 14:05 Was denkt Ihr über die Vorschläge?
Ich persönlich brauch das alles nicht.

Seit "erobert Rom" hat mich kein Film, den ich gesehen hätte, auch nur ansatzweise begeistern können, also brauch ich auch keine Umsetzung in Buch- oder Comicformform. Und die Filme vor "erobert Rom" waren ja allesamt Umsetzungen eines (!) Comics in einen Film, und nicht wie viele der späteren ein in meinen Augen eher gezwungenes Patchwork aus mehreren Alben oder alberner Klamauk, den ich damals nie länger als bis zur ersten Werbeunterbrechung ertragen hatte.

Und die Idefix-Reihe als Comic hat mich im ersten und bei mir einzigen Band nicht ansatzweise dazu bewegen können, in die Serie hineinzuschauen (wofür ich ohnehin mal bei Freunden schauen müsste, da ich die entsprechenden Privatkanäle über DVB-T2 nicht frei empfangen kann - was mir aber den Umstand nicht wert ist).

Du hattest gefragt ;-)
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